Wenn du dich das fragst, dann bist du noch ein Neuling in diesem Gebiet und das ist kein Problem. Alles muss man irgendwann lernen und man lernt nie aus.
Also wenn du ganz neu in die Stickszene eintauchst und nur bis jetzt überwältigt von den ganzen Motiven und Möglichkeiten bist, dann solltest du dir die passenden Wörter zu den einzelnen Stickdateien einprägen.
Was hat dir beim anschauen der vielen tollen Dateien denn am Besten gefallen?
Wenn alles mit dem Garn gestickt wird und am ende ein tolles Motiv bei raus komm?
Oder wenn man mit Stoffen experimentieren kann und der Stickdatei noch einen extra Schliff gibt?
Oder du findest es total faszinierend, wenn am Ende ein fertiges Produkt aus der Maschine kommt, das man nicht mehr zusammen nähen muss (außer vielleicht die Wendeöffnung)?
Fragen über Fragen, gut dann versuch ich mal, dir die Begriffe näher zu bringen. ;)
Ist ein Motiv das komplett mit Garn erstellt wird, dieses Motiv hat meist mehrere Farbwechsel, also du musst mehrfach die Garnrolle wechseln. Dies Stickdateien nennt man Vollstick oder auch Füllstich.
Wenn du auch an Firmenlogos denkst, diese sind fast alle eine Vollstick Datei, wobei man den Vollstick / Füllstich als gerade Linie nebeneinander sieht. Nicht zu verwechseln mit einem Satinstich, dieser ist eher bei Buchstaben zu sehen und ist erhabener.
Eine Applikation oder auch doodle Applikation wird zwar auch mit Garn gestickt, aber die Füllung wird mit Stoffen ausgelegt. So hast du noch mehr Möglichkeiten der Stickdatei deinen persönlichen Stil zu verpassen. Stell dir vor, der Hintergrund bei der Giraffe hätte tupfen, schon sähe alles ganz anders aus.
Jetzt fragst du dich bestimmt, wo ist der Unterschied zwischen einer doodle Applikation und einer normalen Applikation.
Bei einer doodle Applikation hat die Stickdatei in den einzelnen Elementen nur 2 Stickpositionen.
Einmal stickt das Motiv vor (hier die Giraffe) dann legst du deinen gewünschten Stoff auf und er wird fest gestickt. Dieser Stich ist in einem 3 fach Stich gehalten, damit der Stoff auch gut fest hält. Der überstehende Stoff wird mit etwas Abstand abgeschnitten und man setzt voraus (wenn es nicht wie auf dem Bild Jersey ist), dass der Stoff etwas an den Kanten ausfranst. Also eine unsaubere Kante kann entstehen. Dies ist eine doodle Applikation.
Bei einer normalen Applikation wird nach dem 3 fach Stich der Stoff etwas näher an der Naht abgeschnitten und zum Schluss wird ein Satinstich drum herum gestickt, damit der Übergang von Untergrund und Motiv schöner aussieht.
Doodle Dateien werden auch gerne mehrfach umstickt, das sieht man an dem Kreis, der hinter der Giraffe ist, dieser wird nach dem fest sticken noch 3x umstickt, so kann der Stoff schlechter ausfransen aber man sieht trotzdem den „unsauberen“ Rand.
Diese Abkürzung bedeutet in the hoop. Also alles komplett im Rahmen. Logisch wird eine Vollstick oder eine Applikation auch komplett im Rahmen gestickt, aber du benötigst einen Untergrund.
Eine ITH ist der Untergrund und evtl. das Bild gleichzeitig. Du kannst komplette Taschen incl. Reißversschluss aus einer Stickmaschine zaubern.
Die einfachste Sache und beliebt gerade bei Neulingen, sind die MugRugs, Tassenteppiche oder auch Glasuntersetzer genannt. Diese werden wie eine Applikation mit 3 Schritten gestickt, nur dass du sie nicht auf ein Shirt stickst, sondern z.B. auf Filz, das du nachher ausschneidest und somit ein fertiges Produkt hast.
Auch Aufnäher / Patches sind eine Variation zwischen ITH und Vollstick / Applikation.
Aber was natürlich am Spannendsten ist, wenn man einen komplett neues Produkt wie ein Waschlappen, Schlüsselanhänger oder Tasche mit Reißverschluss erstellt.
Natürlich gibt es noch viel mehr Fachbegriffe, wie scribble /kritzeln, Lace / FSL Dateien, Konturen, Silhouetten und noch einiges mehr, aber die 3 Hauptkategorien, die man am meisten im Internet sieht sind die drei oben genannten.
Ich weiß es ist nicht viel, aber ich hoffe es hat dir etwas geholfen. Schau dich in den Sozialen Medien um und entdecke deine Liebe zur Stickerei und falls du irgendwann den gekauften Dateien leid bist, kannst du mit dem entsprechenden Programm und vielleicht einer meiner Online Kurse / Einzelcoachings auch selber deiner kreativen Ader freien Lauf lassen.
Wenn dir der Blogbeitrag gefallen hat, würde ich mich über einen Kommentar freuen.